[Presseerklärungen Dr. Georg Kronawitter]
Das wahre Leuchtturmprojekt: Die Hamburger Zweisystem-S-Bahn zeigt München den Weg aus der Misere der 2. StammstreckeDie Freie und Hansestadt Hamburg macht es vor, wie man durch technische Synergien und den betrieblichen Verbund zweier bislang getrennter Bahnsysteme Verkehrsaufgaben kundennah und kostengünstig löst (WWW-Tipp: www.niederelbe-s-bahn.de von Arne Wiechern). Dieses Beispiel führt der Truderinger BA-Vorsitzende und Chef des CSU-Kreisverbandes München-Ost, Dr.-Ing. Georg Kronawitter, an und appelliert an alle Münchner Verantwortungsträger, die aktuell hochkochende Diskussion über die 2. S-Bahn-Stammstrecke dringend wieder auf die verkehrstechnische Sachebene zurückzuführen. Die von OB Ude betriebene Verquickung mit dem TRANSRAPID ist als erstes einzustellen. Er will damit nur ablenken, dass er und die Rathaus-SPD an der 2. S-Bahn-Stammstrecke kleben muß, weil sein untaugliches MExpress-Konzept ohne dieses 2-Mrd.-Euro-Steuerversenkungsprojekt in sich zusammenkrachen würde, so Kronawitter. Aber auch die Bayerische Verkehrsministerin ist gut beraten, nicht die S-Bahn als "Technologie aus dem 19. Jahrhundert" zu denunzieren. Völlig unangebracht ist auch die Panikmache bzgl. der S-Bahn-Pendler wegen der Verzögerung bei der 2. Stammstrecke. Solange es sich nämlich Freistaat und DB leisten können, heute auch in der Hauptverkehrszeit am Ostbahnhof zweineinhalb S-Bahnlinien (S1, S7 und S2-Verstärker) enden zu lassen, sind auch mit nur einer Stammstrecke ungeahnte stille Reserven vorhanden, um zumindest den boomenden Münchner Osten vollständig mit dem heute dort nur auf 2 Linien (S4 und S5) angebotenen 10-Minuten-Takt auszustatten. Nimmt man die von ÖV-Aktivisten der CSU Waldtrudering nachgewiesenen S-Bahn-Zug-Reserven in der Stammstrecke in Höhe von immerhin 25% während der Hauptverkehrszeit hinzu, dann kann von Engpässen keine Rede sein ( siehe hier ). Zumal damit jene Reserven noch unberücksichtigt sind, die sich aus einem Vergleich mit der Münchner U-Bahn abzeichnen: die im Vergleich zur S-Bahn deutlich kürzeren U-Bahn-Züge (120m statt 190m) erbringen auf dem Abschnitt Odeonsplatz - Universität bei geringerer Taktfrequenz die gleiche Beförderungsleistung (>200.00 Fahrgäste / Tag) wie die ach so überlastete und so teuer ertüchtigte S-Bahn-Stammstrecke. Dabei wird auch bei dieser U-Bahn der technisch mögliche 90-Sekunden-Takt nicht ausgenutzt. Was ist die Lösung?In Übereinstimmung mit der jahrelangen Politik der Münchner CSU muß daher das Augenmerk auf eine "Große Koalition U-S-Bahn" gerichtet werden: Die Durchmesser-U-Bahn U5/U4 muß endlich im Westen den ÖV-Knoten Pasing stützen - und damit eine vollwertige zweite Stammstrecke bilden -, während im Osten die U4 in Johanneskirchen das Flughafen-Rückgrat S8 gegen Stammstreckenprobleme und Stellwerksausfälle immunisiert. Auch der im Münchner Schnellbahnsystem *von Anfang vorgesehene* betriebliche Verbund von U- und S-Bahn darf kein Tabu sein. D.h. geeignete Züge (z.B. die neuen U-Bahn-C-Züge) müssen in die Lage versetzt werden, auch auf S-Bahnstrecken zu fahren. Auf diese Weise könnte die S6 im Westen so auf einen 10-Minutentakt verstärkt werden, dass sie ab Pasing als U5 weiterfährt und in Neuperlach-Süd wieder als S6-Verstärker. Besonders reizvoll ist die Vorstellung, dass künftige Flughafenexpresslinien US48 zunächst als S8-Express am Flughafen starten und ab Johanneskirchen als U4-Express in die Stadtmitte eilen. Visionen?In Hamburg wird das ab 9.Dezember Wirklichkeit: ab dann fahren 42 Zweisystem-S-Bahnzüge der Baureihe ET 474.3 auf der Linie S3 nicht nur auf den angestammten Stromschienen-Gleichstromstrecken der S-Bahn (analog der Münchner U-Bahn), sondern auch den "normalen" Wechselstrom-Oberleitungschienen der Deutschen Bahn zwischen Hamburg-Neugraben und Stade. Großer Vorteil: man sparte sich den Bau eigener Gleise für die S-Bahn. Kronawitter: "Das ist das wahre verkehrspolitische Leuchtturmprojekt des Fahrplanwechsels 2007/8!". Nach Kronawitters Auffassung sollte die Planfeststellung der 2. Stammstrecke zu Ende gebracht werden. Aber die Münchner Politik muss sich vorrangig um die Vollendung der U-Bahn kümmern. |
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