Viele Waldbesucher haben sich schon angetan gezeigt - obwohl es zunächst ein bisschen als Luxus erscheinen mag: an hochfrequentierten Wegen durch den Truderinger Wald liefern zwei inhaltlich identische Info-Tafeln Informationen zum Wald - zu den Eigentumsverhältnissen, zur ökologischen Funktion und zu Fragen der Waldwirtschaft.
Kernstück ist ein Ausschnitt einer topografischen Karte, dem u.a. zu entnehmen ist, dass nur wenige Flächen der Stadt München gehören. Eine Tafel steht in der Nähe des Panoramawegs Isar-Inn, die andere am Schnittpunkt des Friedrich-Panzer-Wegs mit der Hochspannungstrasse der SWM.
Die Tafeln wurden 2007 vom BA 15 Trudering-Riem bei der städtischen Forstverwaltung in Auftrag gegeben, die auch inhaltlich verantwortlich zeichnet. Die Initiative hierzu stammte von der CSU-Fraktion im BA 15 und von mir. Vorbild waren die Orientierungs-Tafeln im Englischen Garten.
Anlass waren die zunehmenden Bürgeranfragen zur Waldnutzung, z.B. zum Reiten, zur Ablagerung von Gartenabfällen, zur Instandhaltung von Wegen u.v.a.m. .
Für die städtischen Waldflächen ist die [Städtische Forstverwaltung] direkt zuständig, Aufsichtsbehörde für die privaten Waldgrundstücke ist das [Forstamt Ebersberg, Forstrevier Aschheim] (Revierkarte).
Spazierengehen oder Radfahren auf Waldwegen - das ist doch Erbauung pur - oder? Leider sind viele Menschen von dieser Naturerfahrung ausgeschlossen. Ein Hindernisgrund für Menschen, die auf Rollstühle und Rollatoren angewiesen sind, ist die schlechte Oberflächenbeschaffenheit der Wegoberflächen.
Ich habe daher 2013 noch als Münchner Stadtrat eine Initiative gestartet, dass bei Waldwegen, die auch der Naherholung dienen, die Oberflächen soverbessert werden, dass sie auch mit Rollstühlen und Rollatoren benutzt werden können. Diese Verbesserung hilft aber auch vielen Menschen ohne Behinderungen, Radfahrern oder Spaziergängern mit Kinderwägen.
Insgesamt wäre dies eine höchst praktische Inklusions-Maßnahme.
2015 wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Projekt mit ähnlicher Intention gibt: "Waldweg Grenzenlos". Unter www.wald-und-holz.nrw.de finden Sie eine ausführliche Beschreibung.
Im Oktober 2017 gibt es dann noch eine freudige Überraschung: der städtische Forstbetrieb, dem das Grottenareal gehört und dessen Leiter Jan Linder die Friedensgrotte stets unterstützt, saniert mit einer neuen Methode den Grottenweg. Dabei wird der vorhandene Oberbau aufgelockert, mittels eines mobilen Brechers (Foto) zerkleinert und anschließend wieder festgewalzt. Das Ganze dauert eineinhalb Tage. Diese Methode wurde erstmals in den Südtiroler Weinbergen angewandt.
Das Ergebnis ist ein Weg, der wesentlich angenehmer nutzbar ist - insbesondere für Radler, Rollator-, Rollstuhl- und Elektromobil-Nutzer. Ein Vorbild, das Schule machen sollte!