Was gibt es eigentlich da schon wieder zu bekritteln? Ist die "Glasfaseroffensive" der SWM nicht etwas Wunderbares? Die Fülle der Datenwelt in jedem Haus, in jeder Wohnung - und das zu sagenhaft günstigen Preisen. Was soll denn da faul sein?
Wenn da nicht am Anfang eine kräftige Vertriebslüge im Spiel gewesen wäre. Wer aufmerksam war, konnte nämlich schon 2008 wahrnehmen, dass die SWM gegenüber ihren Privatkunden Druck ausübten, wegen der gesetzlich ab 2010 vorgeschriebenen Einführung fernauslesbarer Elektro-Zähler ihr Haus an das SWM-Glasfasernetz anschließen und dann von M-Net medial umfassend versorgen zu lassen - Telefonie, Internet, TV.
Mich erreichten hierzu Klagen älterer SWM-Kunden, die die Welt nicht mehr verstanden. Ich als Elektroingenieur ehrlich gesagt auch nicht, denn die Daten eines E-Zählers könnte man locker mit Brieftauben übertragen. Oder mit jeder billigen Kupferleitung oder einer Mobilfunk-Lösung. Dies war der Anlass für meinen ersten einschlägigen Stadtratsantrag "Glasfaseroffensive der SWM: Stadtrat umfassend informieren, Bürger optimal am Nutzen beteiligen" (Vorgang), der zusammen mit einem interessanten FW-Antrag beschlussmäßig behandelt wurde.
Auch mein Fraktionskollege Marian Offman hat bald nach Anlaufen der SWM-Offensive aus seiner Erfahrung als Chef einer Hausverwaltungsfirma das Thema kritisch aufgegriffen, wie z. B.
Es lohnt sich, die diversen Stadtratsbefassungen im Rückblick zu lesen und mit der Istsituation zu vergleichen. Auch Ende 2013 gibt es noch keinen einzigen, an das über 250 Mio. Euro teure SWM-Glasfasernetz angeschlossenen E-Zähler, es gibt auch noch keinen Provider außer der SWM-Tochter M-Net, der das Glasfaser-Netz der SWM in München nutzt. Angesichts der Beteuerungen der SWM in puncto Diskriminierungsfreiheit bleibt hier ein gewisses Gschmäckle. Woast scho.
09.01.2014: Anfrage "Ist die SWM-Glasfaser-Offensive schon zu Ende ?" (Vorgang)