[Presseerklärungen Stadtrat a. D. Dr. Georg Kronawitter (CSU)]
Vermeidbarer Tod nach Ansage - wann endlich installieren die SWM lebensrettende Einrichtungen in ihren U-Bahnstationen?[14.05.2015] Das Zerquetschen einer US-Touristin zwischen Bahnsteigkante und U-Bahn an der Station Sendlinger Tor vorgestern 12.05. 2015 war vermeidbar. Nicht etwa dadurch, dass die ortsunkundige Touristin hätte wissen können, dass sie sich vor der heranbrausenden U-Bahn durch Kauern im Fluchtraum unter der Bahnsteigkante hätte retten können. Nein, sondern schlicht dadurch, dass die SWM und MVG als U-Bahnbetreiber schon längst technische Maßnahmen hätten einbauen können, die den Sturz ins Gleisbett direkt verhindern (Bahnsteigtürsysteme) oder wenigstens heranbrausende U-Bahnen blitzschell automatisch abbremsen und so in vielen Fällen Menschen vor dem Tod bewahren. Es ist nämlich auch kein Naturgesetz, dass U-Bahnen an stark frequentierten Stationen mit hoher Geschwindigkeit einfahren, insbesondere dann nicht, wenn der Bahnsteig gekrümmt und somit für den Fahrer schlecht einsehbar ist. Erinnerungen an Alexandra Rietzler (+2009)Die Umstände des Todes der US-Touristin erinnern an den tragischen Fall von Alexandra Rietzler am 22.06.2009. Die junge blinde Frau war an der U-Bahnstation Silberhornstraße in den Spalt zwischen zwei U-Bahnwägen gestürzt, weil sie ihn vmtl. mit einer Türe verwechselt hatte. Der Fahrer bemerkte davon nichts. Dieser tragische Tod hat wochenlang überregional für Aufmerksamkeit gesorgt (z. B.: Augsburger Allgemeine ), der Staatsanwalt ermittelte gegen MVG-Verantwortliche und Kommunalpolitiker wie der damalige CSU-Stadtrat Georg Kronawitter, die "Aktion Münchner Fahrgäste" und der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenverband (www.bbsb.org) erhöhten ihren Druck auf SWM und die Ude-Administration, endlich tätig zu werden. Im März 2012 gaben dann SWM und MVG bekannt, dass sie an zwei Stationen Versuche mit verfügbaren elektronischen Gleisbettüberwachungssystemen starten werden. Das ist also drei Jahre her. Leider soll erst im nächsten Jahr das Ergebnis bekanntgegeben werden. Her mit technischer Bahnsteigsicherung- jede Woche zählt!Stadtrat a. D. Kronawitter: "Angesichts der grausamen Todesfälle muss die MVG 'einen Zahn zulegen' und dem Stadtrat umgehend über die Zielrichtung berichten. Ich persönlich gehe als Ingenieur davon aus, dass kompakte Laserscanner unter der Bahnsteigkante das beste System sind. Außerdem sollten als Sofortmaßnahme für U-Bahnstationen während der Stoßzeiten niedrigere Einfahrgeschwindigkeiten vorgegeben werden. Die paar zig Sekunden längere Reisezeiten sollten uns das Leben von Menschen, die ins Gleisbett fallen, wert sein. Mittelfristig kommt München um den Einbau von Bahnsteigtüren wenigstens an den hochfrequentierten Stationen nicht herum. Münchner Technologiefirmen warten hier nur auf ein Signal aus dem Rathaus. Der OB könnte sich hier um München dauerhaft verdient machen, nachdem es ihm als Wirtschaftsreferenten nicht gelungen war, den Widerstand von SWM und MVG gegen die Nachrüstung zu brechen." - Ende - |